Archiv: FORM FOLLOWS NATURE-LEIGHTWEIGHT in Architecture

Ort: Aachen
Anbieter: Architekturbüro Herkrath & Bogatzki
Wer: Oberstufe (max. 15 Teiln.)
Wann: 08. - 11. Juni 2016 (s. Inhalt)
Ort: St. Leonhard-Gymnasium, Aachen
(Dieser Kurs ergibt Bonuspunkte für Schulen.)
Olympiastadion München
Olympiastadion München
Olympiastadion München Olympiastadion München
  • Tanzbrunnen in Köln
  • Raumlabor - pneumatische Konstruktion
 
Wer sich für Architektur interessiert, sollte sich diesen Workshop nicht entgehen lassen!

Inspiriert von den Ideen des Architekten, Konstrukteurs, Forschers und Visionärs Frei Otto, sollen in einem 3-tägigen Workshop die Einflüsse von natürlichen Konstruktionen auf den ingenieurmäßigen Leichtbau untersucht werden.

Frei Otto gehört zu den bedeutendsten Architekten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Kurz vor seinem Tod im Jahr 2015 wurde er aufgrund seines Einflusses auf das Baugeschehen des 20. Jahrhunderts mit dem Pritzker Preis ausgezeichnet. In seinem Werk beschäftigt sich Frei Otto disziplinübergreifend mit der Erfindung und Erforschung leichter Flächentragwerke. Sein Ziel sind umweltverträgliche, energiesparende, leichte, mobile und anpassungsfähige Architekturen. Inspirationsquelle für die Entwicklung von Membrankonstruktionen, Seilnetzen, Gitterschalen und pneumatischen Konstruktionen ist die Erforschung und Beobachtung von natürlichen Konstruktionen. „Nicht nur die Biologie ist für das Bauen unentbehrlich geworden, sondern auch das Bauen für die Biologie“ (Frei Otto, in IL 3, „Biologie und Bauen 1“, 1971, Seite 8). Ohne die Natur zu kopieren, überträgt Frei Otto die konstruktiven Konzepte von Seifenblasen, Spinnennetzen, Seeigelschalen und vielen anderen natürlichen Formen auf das großmaßstäbliche Bauen. Es entstanden gebaute Prototypen, die neben einem minimalen Materialverbrauch auch eine neue architektonische Formensprache generierten.

Frei Ottos bekanntestes Bauwerk in Deutschland ist das Olympiastadium in München, das er gemeinsam mit dem Architekturbüro Behnisch & Partner für die olympischen Sommerspiele 1972 realisierte. Die leichte und transparente Seilnetzkonstruktion wurde mit Schindeln aus PVC gedeckt und integriert sich trotz ihrer Größe harmonisch in die Landschaft des Olympiaparks. In Köln konnte Frei Otto für die Bundesgartenschau 1957 mehrere textile Bauwerke realisieren, von denen die textile Sternenwelle als Überdachung des Tanzbrunnens noch heute erhalten ist und regelmäßig für Veranstaltungen genutzt wird.

Im 4-tägigen Workshop auf den „FORM FOLLOWS NATURE- LEIGHTWEIGHT IN ARCHITECTURE“ sollen sich die Teilnehmer mit dem Leben und dem Werk Frei Ottos auseinandersetzten und dabei spielerisch in die Entwicklung und Konzeption von Leichtbaukonstruktionen eingeführt werden. Ziel ist die Entwicklung und Realisation einer Pneukonstruktion und damit die „greifbare“ Auseinandersetzung mit dem Thema innovative Leichtbaukonstruktionen.

Inhalt:

Am Anfang des Workshops liegt der Schwerpunkt auf einer Analyse des Werks von Frei Otto. Nach einer Einführung zur Person werden die Teilnehmer in Kleingruppen (2-3 Schüler) einzelne Themenbereiche des Leichtbaus und der natürlichen Konstruktionen durcharbeiten. In der anschließenden Diskussion können dann gemeinsam einfache Konstruktionsregeln festgelegt werden. Der Schwerpunkt in der thematischen Bearbeitung liegt auf Membrankonstruktionen und Pneus. Themenbezogene Literatur wird den Gruppen zur Verfügung gestellt. Im Anschluss an den theoretischen Teil wird eine Entwurfsaufgabe vorgestellt und erste eigene Ansätze für die Formfindung einer Leichtbaukonstruktion entwickelt. Abschluss des Tages bildet ein kurzes Brainstorming zu den Begriffen „Effizienz“ und „Nachhaltigkeit“.

Nach einer Einführung zur „Methodik des Entwerfens“, sollen die Teilnehmer in Gruppen konkrete Lösungsvorschläge für die Konstruktion der Entwurfsaufgabe entwickeln. Die Bearbeitung erfolgt unter Anleitung anhand von Skizzen und Funktionsmodellen. Den Abschluss bildet eine Entwurfsdiskussion und die Wahl eines Entwurfs zur Realisation.

Auf der Exkursion am 11. Juni werden Leichtbaukonstruktionen in der Realität erfahren und diskutiert. Neben der Überdachung des Tanzbrunnens in Köln für die BUGA 1957 (Frei Otto mit Ewald Bubner, Siegfried Lohs und Dieter Frank) werden jüngere Bauwerke in Aachen angesehen, deren Konstruktionen direkt durch die Ideen Frei Ottos beeinflusst wurden. Nach der Besichtigung der textilen Hülle des Hubschrauberlandeplatzes des Uniklinikums (Ox2 Architekten, Aachen, 2011) endet die Exkursion an der Dachkonstruktion des Kapuzinerkarrees in der „Alten Hauptpost“ (Ingenhoven Overdiek Architekten, 2002).



In dem Workshop realisieren die Schüler außerdem selbstständig eine Membrankonstruktion im M 1:1. Mit herkömmlichen Materialien, wie einem Solarbetriebenen CPU Lüfter und 0,2 mm starker PVC Folie aus dem Baumarkt werden Membrankonstruktionen mit einem haushaltsüblichen Folienschweißgerät (z.B. für Gefrierbeutel) gefügt. Die Schüler lernen so den Prozess des Konstruierens aus verschiedenen Perspektiven kennen und generieren mit minimalen Materialeinsatz einen kleinen temporären Raum für den Abschluss des Workshops. Die notwendigen Materialien und Folienschweißgeräte werden gestellt.

(Bild „Raumlabor Berlin“, pneumatische Konstruktion, http://raumlabor.net/kuchenmonument/, vom 01.12.2015)

Durchführungszeitraum:

08. - 10. Juni 2016 von 19.00 - 22.00 Uhr im Werkraum des St. Leonhard-Gymnasiums.

Am 11. Juni 2016 - ganztägige Exkursion nach Köln.
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